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Von Beruf Cutter: Artikel bei Spiegel Online
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der OSCAR-nominierte John Gilbert

 

Designer ohne 3D-Animationserfahrung gibt Job auf,
um einen Trickfilm selbst zu machen:

Apple Seite mit viel Eigenwerbung:

Screenshot von: http://www.apple.com/de/creative/rustboy

 

Original Seite:  http://www.rustboy.com:

 

 

Openhouse in Unterföhring
Juni 2002 by avidcutter

In den Bavaria Studios celebrierte sich eine HD-Gemeinde aus verschiedenen Produktionshäusern und Herstellern, um die HD-Technik weiter voranzutreiben. Zu dieser Gemeinde gehören unter anderem BTN (Bavarian Tele & News Filmproduktion KG), Taurus Media Technik, SZM (Sendezentrum München), Panasonic, DVS und AVID. Präsentiert wurde das Ergebnis eines "Testprojektes" und seine Arbeitsschritte und Techniken.

Das "Openhouse in Unterföhring" ist ein Joint-Venture der Film- und Broadcastindustrie. Unser Ziel ist es, gemeinsame Projekte als Erfahrungsplattform zu nutzen, um Innovationen in den Workflow zu integrieren, Synergien zu erkennen und zu nutzen sowie den Medienstandort München/Unterföhring zu stärken.

Openhouse-Projekte werden gemeinsam im Partnerschaftsmodell 1 mal pro Jahr geplant und umgesetzt. Partner aus der Medien/Film- und Broadcastindustrie können sich mit neuen Technologien und Dienstleistungen in den Workflow eines aktuellen Filmprojektes integrieren. Durch diese Vorgehensweise können Synergien untereinander für einen gemeinsamen Innovationsvorsprung durch die Präsentation schlüsselfertiger Prozesse genutzt werden.

Mit der Premiere von "Test & Feel Thri3ller" präsentieren das "Openhouse in Unterföhring" und seine Partner erstmals den Einsatz im digitalen Workflow von zwei HD-Systemen und vier Technologien von der Aufnahme bis zum vertriebsfertigen Produkt.


Der Trailer wurde auf einem DS-HD von AVID hergestellt. Der Strahleneffekt auf der Schrift stammt aus dem Sapphire-Plugin-Paket, das dem für die Mediacomposer gleicht.

Die „Thri3ller"-Premiere wird 2003 voraussichtlich anlässlich der Filmfestspiele in Cannes stattfinden.

„Thri3ller" ist das neueste Werk der Bavarian Tele & News Filmproduktion KG, deren Gesellschafter bereits mit dem Kurzfilm „Gone Underground" unter anderem mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurden. Mit „Thri3ller" wird das Genre bezeichnet und zugleich ein neues Mystery-Thriller-Format lanciert, welches überwiegend in HD (High Definition) produziert wird. Somit ist „Thri3ller" der erste internationale Episodenspielfilm, der in 90 Minuten drei inhaltlich ineinander verknüpfte Geschichten enthält, mit drei unterschiedlichen Erzählweisen in den Subgenres Esoterik, Science Fiction und Parapsychologie. In einem futuristischen Look wird das Publikum durch wiederkehrende Orte und Personen durch die einzelnen Episoden geleitet.

Diverse neue Techniken kamen zum Einsatz. Unter anderem eine neue HD-Kamera von Thomson mit der Filmstream-Funktion, sowie von Panasonic mit neuer 720-60P-Möglichkeit. Die Filmstream-Funktion bedeutet, daß man nun 1080-24P im Cinemaskop 2,35:1-Format im 4:4:4 RGB-10-bit-Strom über DUAL-HD-SDI direkt digital aufzeichnen kann (mit directors friend: DVS). Die Daten werden außer einer Downkonvertierung von 12 bit linear auf 10 bit logarithmisch noch nicht in der Kamera signaltechnisch bearbeitet und haben so noch alle Reserven für die Farbkorrektur und Lichtbestimmung. Ideale Voraussetzungen, um Filmqualität zu erreichen, in einigen Punkten sogar zu überbieten, aber leider immer noch nicht in punkto Schärfentiefe, weil der Chip noch zu klein ist. Die Panasonic wurde zwar nur mit 720P, aber dafür mit 60 Vollbildern eingesetzt, was zu 24P etwa einer 2,5fachen Zeitlupe entspricht. Speziell für den Trailer wurde eine schwarze Person vor Greenscreen gedreht, die dann in der Post nur als Schattenfigur verkleinert und umrißhaft nachgebaut werden mußte. Dafür war die Auflösung der Vorlage nicht so wichtig, aber der  Zeitlupeneffekt.

Ein anderer wegweisender Versuch wurde vorgestellt: Das neue Finanzierungsmodell für Filmmusik. Dabei handelt es sich quasi um einen Lizenztausch zwischen Filmproduzenten und Musikverlag. Der Musikverlag tritt als wirtschaftlicher Produzent auf und entlastet so die Filmproduktion von diesen Kosten. Dafür bekommt der Musikverlag den "Brand" (den Filmtitel) zum Vermarkten seiner Musikrechte und spart so Marketingkosten. Der Komponist arbeitet also direkt für den Verlag und hat so mehr Budget, Freiheiten und Spielmöglichkeiten, um seine Visionen umzusetzen. Dafür muß er den Score für die CD-Libraries des Musikverlages zwar noch mal aufbereiten, das stellt aber im Verhältnis nur wenig mehr Arbeit her. "Test-Partner" dafür war BMG-Zomba.

Weitergehende HD-Informationen: www.1080p.de

 

 
John Gilbert über seine Arbeit an "Der Herr der Ringe"
Juni 2002                                                                                                  Quelle: Editors Guild
 

John Gilbert, der HERR-DER-RINGE-Cutter wurde wegen seiner Montage für den Oscar nominiert. Er berichtet unter anderem, warum er einige Szenen rausschneiden musste, die die Fans gerne gesehen hätten.



"Für mich besteht die Aufgabe des Schneidens darin, eine unbedingt erzählerische und gut geformte Vorstellung zu liefern, so dass die Charaktere glaubwürdig und eins mit der Geschichte sind," erzählt Cutter John Gilbert. "Wenn wir eine emotional befriedigende Erfahrung für die Zuschauer schaffen können, dann haben wir gute Chancen, einen Film gemacht zu haben, den die Leute sehen wollen. [...]
Bei DER HERR DER RINGE hat Regisseur Peter Jackson alle drei Teile gleichzeitig gedreht und so saß ich manchmal alleine mit einem Stapel Filmmaterial, der bis auf 660 Kilometer Film wuchs. An einigen Tagen schaute ich mir 6 bis 10 km Film an (machmal sogar bis zu 20 km). Obwohl Peter beim Schnitt gerne eng einbezogen werden wollte, war es mir kaum möglich seine Aufmerksamkeit mehr als ein paar Stunden zu bekommen. Aber als Cutter bin ich selbstverständlich ein guter Mitarbeiter. Ich mag es die Geschichte, Charaktere und Themen auszudiskutieren, damit ich in den Kopf des Regisseurs schauen kann. Ich reiste also quer durch das Land -- mal mit dem Flugzeug, machmal sogar mit dem Hubschrauber -- und schleppte den Schnittraum mit mir von Hotel zu Hotel, um so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Und etwa September 2000 hatten wir einen guten Rohschnitt, den wir vorzeigen konnten. Logistisch gesehen war das eine sehr komplexe Operation. Mein Assistant Peter Skarratt hat sich um die technischen Details gekümmert. Wir haben sechs Avid-Schnitteinheiten betrieben, mit einer Gesamtspeicherleistung von 2,5 Terabyte. [...]
 

Das Drehbuch wurde täglich überarbeitet und ich glaube letztenendes ist keine Seite des Originals übrig geblieben. [...] Die erste Version des Films, die auch New Line gezeigt wurde war 3 Stunden und 17 Minuten lang. Dadurch, dass ich fast zwei Jahre mit diesem Film verbracht habe, war ich natürlich stolz auf unser Werk. Aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es zu lang war. Und die wenigen Menschen, die den Film bis dahin gesehen hatten, stimmten mir zu. Peter war eigentlich bis dahin ganz glücklich mit der Länge. Wir hatten nun immerhin die gleicher Länge wie der erfolgreichste Film aller Zeiten: TITANIC. Aber es gibt einen grossen Unterschied: Unser Film ist Teil einer Trilogie. Wir mussten also das Interesse des Zuschauers über drei Stunden halten, aber durften den Zuschauer nicht für den zweiten Teil verlieren.
Also arbeiteten wir weiter -- bis sie uns stoppten. Wir hatten zwischen dem ersten Schnitt und der Auslieferung etwa ein Jahr Zeit, aber das kam uns viel zu wenig vor! Die Story ist so komplex, dass es wirklich eine geistige Herausforderung war, sie ein einen Film mit einer kommerziellen Länge zu bringen.

Nach den anfänglichen Vorführungen hatte ich das Gefühl, dass der Film an zwei Stellen schneller werden müsste. Für mich kommt der Film erst richtig in Fahrt, wenn die schwarzen Reiter auftauchen und die Hobbits jagen. Also mussten die Hobbingen-Szenen schneller werden. Selbstverständlich geht dem eine Menge Aufbau voraus und ich war mir sicher, dass wir dies effizienter lösen mussten, ohne aber die Charakterentwicklung zu stören. Die zweite Stelle war Lothlorien. Ich fand es sehr kompliziert so viele neue Charaktere kurz vor dem Höhepunkt der Geschichte auftauchen zu lassen, wo die Geschichte eigentlich vorangetrieben werden musste. Beide Stellen wurden beträchtlich gekürzt, aber Fans werden diese Szenen auf der SPECIAL EXTENDED DVD zu sehen bekommen.

Wir hatten immer zwei verschiedene Zielgruppen im Blickfeld. Einerseits die Fans (so wie meinen 15jährigen Sohn), die durch ihr umfangreiches Wissen keine Handlungsänderungen und Auslassungen verzeihen, und jene Leute, denen die Geschichte völlig unbekannt ist, die mehr Einführung brauchen und nicht so tolerant sind, wenn es um die Filmlänge geht. Ich denke wir haben einen guten Mittelweg für beide gefunden."

[den Original-Artikel lesen]








English Version:

Editor John Gilbert: "For me, the task of editing is first and foremost that of creating a compelling narrative and shaping performances so that characters are credible and at one with story. If we can then provide an emotionally satisfying experience for the audience, we stand a good chance of making a film people will want to see."

[...read on at Editors Guild Online]
 

 

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